Zur Person
Stefanie Heidmann, geboren in Stralsund, lebt und arbeitet in Peißenberg, Bayern, wo sie sich eine kleine Werkstatt für Text (https://textgefriemel.de) und Kintsugi eingerichtet hat und Qigong unterrichtet.
Der Name „Sch’titsugi“ ist eine Wortspielerei. In einem gemeinsamen Urlaub mit ihrer besten Freundin im Nord-Pas-de-Calais, der Region der Sch’tis (Erinnern Sie sich an den Film „Willkommen bei den Sch’tis“?), kreierte diese aus ihrer beider Vornamen „Sch’ti Fanie“. Seitdem nennt ihr Freund sie Sch’ti und erfand „Sch’titsugi“ als Verbindung von „Sch’ti“ und „Kintsugi“.
Von ihrer besten Freundin erfuhr sie auch das erste Mal von Kintsugi. Einen eigenen Bezug zur Technik fand sie jedoch erst durch eine Verkettung von Umständen, Zufällen und Ereignissen. Auf Reisen in den Oman und nach Japan wurde sie vom goldenen Licht verzaubert, das sie in Deutschland sehr vermisste, vor allem an grauen Tagen. An einem solchen trüb-grauen Wintertag ergriff sie auf einer Fahrt durch die bayerische Landschaft plötzlich die Vorstellung, die schroffen Kanten der Alpen würden golden leuchten. Diese Vorstellung ließ sie nicht mehr los. Sie erinnerte sich an Kintsugi, beschäftigte sich mit der Technik und erforschte sie mit verschiedensten Materialien, um eigene kleine Landschaften zu schaffen, die im Trüben leuchten könnten.
Als Keramik-Liebhaberin hat sie natürlich auch einige Teller und Tassen im Schrank, die ihr sehr am Herzen liegen. Wie das mit vielgebrauchten Lieblingsstücken so ist, geht leider auch dann und wann mal eines zu Bruch. Mit Kintsugi hat sie zum Glück eine Methode gefunden, diese Stücke zu reparieren und ihren Wert durch Goldnähte einerseits zu erhalten und andererseits ganz neu zum Ausdruck zu bringen.
Einen großen Anteil an ihrer Liebe zur Kintsugi-Technik macht sicherlich aus, dass sie dabei vollständig mit Naturmaterialien arbeiten kann. Urushi, die Grundlage der Technik, wird aus dem japanischen Lackbaum gewonnen, und auch alle anderen Zusätze zu den Kleberezepturen sind natürlichen Ursprungs.
Kurzum, Kintsugi hat ihr eine neue Welt eröffnet, die sie hofft noch lange Zeit erforschen zu dürfen.
Im März 2022 erhielt sie vom Freistaat Bayern ein Stipendium im Rahmen des Programms „Junge Kunst und neue Wege“.