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Ein Tisch ist ein Tisch, ist ein Tisch…

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Aber manchmal, wenn man genauer hinschaut, hat er eine Geschichte zu erzählen.

Für mich war dieser Tisch ein besonderes Projekt, denn es war mein erster Tisch, und ich hatte freie Hand. Wir verbrachten den Sommer 2023 miteinander. Er hatte tiefe und teils recht breite Rillen im Holz, durch die die Krümel auf den Boden fallen konnten. Ich füllte sie mit einer Paste aus Mehl, Wasser, Urushi und fein gesiebtem Sägestaub, den ich von anderen Projekten aufgehoben hatte. Als Verzierung wählte ich weißes, im Mörser zermahlenes Perlmutt und versilberte Käsepappelblätter. Für eine bessere Widerstandsfähigkeit in der alltäglichen Benutzung – ein Küchentisch – versiegelte ich die bearbeiteten Stellen mit Schellack und ölte das Holz am Ende mit Leinöl.

Mein Plan war, dass es von jeder Sitzposition am Tisch etwas Kleines zu entdecken geben sollte. Die Reaktion seines Besitzers hat mich darin bestätigt, dass der Plan aufgegangen ist.

Und nun steht der Tisch wieder in der Küche, aus der er zu mir kam, und je nach Lichteinfall darf hie und da was aus seiner Geschichte aufblitzen.

PS: Kintsugi hat sich für die Reparatur von Möbeln bereits bewährt. Vor einem Jahr brach die Sitzfläche meines Arbeitshockers entzwei. Ich habe ihn mit Kintsugi repariert, und er hält trotz häufiger Benutzung noch immer.

Materialien: Urushi, Mehl, Sägestaub, Perlmutt, versilberte Käsepappel, Schellack, Leinöl

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